Abschiedsansprache Gründer im Namen der Gemeinschaft Gebet und Wort

Im Namen der gesamten Gemeinschaft Gebet und Wort verabschiedete sich Ivica Lulić, der Leiter der Hauptverwaltung,
bei der Beisetzung des verstorbenen Gemeinschaftsgründers mit folgenden Worten:

Sehr geehrte Freunde,

lieber Presby, lieber Gründer und Professor, wir sind dankbar für das Geschenk Ihres Lebens und Ihres Priesteramts.

Sie haben alles für uns gegeben, Ihre Zeit, Ihre Talente, Ihre Berufung. Das Haus in dem Sie gelebt haben, war auch unser Haus. Derart viele Gebetswachen, Fastenzeiten, all die Gespräche und Gebete, der Religionsunterricht.

Sie waren stets großzügig im Geben, halfen uns ins Leben einzutreten. Die zahlreichen Gespräche bis tief in die Nacht werden immer ein Teil von uns bleiben. Sie bereiteten uns auf die wichtigen Entscheidungen unseres Lebens vor, auf unsere Ehen, unseren Beruf, freuten sich mit uns über unsere Erfolge, unterstützten uns darin, zu dem zu werden, was in unseren Sehnsüchten verankert ist. Neben Ihnen, wurde ein jeder sich darüber bewusst, wie wichtig und wertvoll er doch ist.

Er sagte zuweilen: „All das ist für euch!“, und meinte damit das, was er von Jesus erhalten hatte (den gesamten Reichtum der Kirche, das Pfand des Glaubens, die Priesterweihe…), sein durch Fleiß erarbeitetes Wissen, und sämtliche tiefgreifenden Erfahrungen von Gottesnähe, die seine Berufung zum Pfarrer so authentisch, ja so fruchtbar machten.

Dieser unermüdliche Forschergeist in Ihnen, die Gesetzmäßigkeiten des Schöpfers zu ergründen, die der Realität und der Geistseele des Menschen zugrunde liegen, half Ihnen jeden Menschen zu verstehen.

Sie waren daran interessiert, zu erfahren, wer der Mensch an sich ist, welche geistige Struktur (Existenz) ihm zugrunde liegt, und diese wertvollen Informationen entnahmen Sie der Offenbarung, der Quelle der Tradition, sowie modernsten wissenschaftlichen Entdeckungen. Sie schenkten uns durch Ihre Bücher, Radio- und Fernsehsendungen, Evangelisationsseminare, zahlreichen Exerzitien für Priester, Laien, und sogar die Päpstliche Schweizergarde einen Einblick in das unsägliche Mysterium, dass der Mensch als Abbild Gottes geschaffen wurde. Sie bereisten die Welt, um Christen mit der Neuevangelisierung zu neuem Leben zu erwecken, und allen Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden, dass Gott die Liebe selbst und Jesus der Retter jedes einzelnen Menschen ist.

Und als Sie dabei so großherzig waren, wie Jesus selbst es war, hat so mancher vielleicht nicht verstanden, dass die Geistseele in jedem Menschen, die von Jesus gerettet wird, das Werk des Vaters ist, und dass der Heilige Geist dabei hilft, diese tiefschürfende Erkenntnis zu erleben und anzunehmen. Der Heilige Geist formt das wahrhafte Bild Gottes als Vater und das von Jesus aus Nazareth, als einzigem Freund des Menschen.

Von Ihnen konnten wir ebenfalls lernen, dass der Geist den Menschen dazu befähigt, immer neue und neue Aufgaben anzugehen. Ich werde nie vergessen, wie Sie zu sagen pflegten: „Über meine Zeit verfügt mein Chef /Jesus/, meine Aufgaben gehe ich niemals alleine an“.

Ihre Größe lag darin, dass Sie die Persönlichkeit im Menschen, in der Kirche und in der Gesellschaft unermüdlich verteidigt haben.

Sie haben und beigebracht, nicht die Sünde in uns zu verteidigen, sondern sich für das Gute zu entscheiden, umzukehren und unseren Blick auf das zu richten, was wir tatsächlich werden können.

Wir sind Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet, dass Sie uns Laien, wie niemand in der Kirche geprägt und uns durch die Kraft von Oben wiedergeboren haben, und wegen uns so viele Reisen auf sich nehmen mussten. Sie scheuten keine Personengruppe und waren sowohl für Ärzte, Professoren, Geschäftsleute, Studenten, Ehepaare, als auch für Vertriebene und Leidtragende stets zur Stelle. Die Liebe Jesu in Ihnen für die Welt befähigte Sie dazu.

Sie bewiesen Ihre unendliche Liebe für die Kirche und waren sehr anspruchsvoll gegenüber Ihren Mitarbeitern bei der Evangelisierung und Hagiotherapie, sodass so mancher von uns zu klagen pflegte, dies sei zu anspruchsvoll. Nichtsdestotrotz sind wir dankbar, dass wir heute leben und dass wir die Kraft des Geistes, die Grundlage unserer Berufung und Aussendung in die Welt, bezeugen können. Wir sind beteiligt am Apostolat der Neuevangelisierung und der Hagiotherapie, die die Geistseele des Menschen heilt, bzw. Menschen mit gebrochenem Herzen, einem verletzten Gewissen, einem handlungsunfähigen Verstand, fehlender Freiheit und einer zerstörten Persönlichkeit.

Die beste Art und Weise danke zu sagen, ist uns am selben Quell zu laben, bzw. die Liebe, die wir erfahren dürfen, an unseren Nächsten, unseren Bruder weiterzugeben!

Zwei Monate vor Ihrem Tode formten Sie das Charisma der Gemeinschaft Gebet und Wort und stellten eine Regel auf, die Ihr Leben, Ihr Zeugnis, Ihre umfassende Liebe gegenüber dem Menschen und der Kirche, als sichtbarem Leib Christi, bezeugt. Ihr Satz: „Verbündet euch mit der Priesterschaft; alleine schafft ihr es nicht!“ soll nicht in Vergessenheit geraten.

Danke für Ihre Menschlichkeit und die Fülle Ihres Priesteramts.

Wir danken dem Himmel und der Erde für die Erneuerung und Rettung unserer Leben.

Wir glauben alle fest an Ihre himmlische Fürsprache.

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